Nikolaus Koliusis
1953 geboren in Salzburg (A)
lebt und arbeitet in Stuttgart (D)
„Ich würde gerne fliegen können – wenn auch nur ein bisschen. Vielleicht sind Töne nur ein anderes Wort dafür. Und blaues Licht nur eine andere Form.“
N.K. 2018
Als gelernter Fotograf war Nikolaus Koliusis in den 1970er Jahren für ein internationales Architekturbüro tätig. Noch vor der digitalen Technik entwickelt er im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Universität Stuttgart die Simulationsfotografie im Planungsverfahren der Architekten. Daraus folgt 1973–78 eine Dozentur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zum Thema Fotografie im architektonischen Planungsprozess.
Nach einem Aufenthalt in New York in den Jahren 1978/79, einem ersten Kontakt mit John Cage und einem Zusammentreffen mit William Anastasi wendet er sich von der reinen Fotografie ab. Im Umfeld der Ausstellung Erweiterte Fotografie (Wien, 1981) findet er seinen Weg in die künstlerische Arbeit. Seit 1979 bilden architekturbezogene Projekte den Schwerpunkt seiner Arbeit. 1980 findet sie Unterstützung durch ein Stipendium des Kulturkreises im Bund der Deutschen Industrie. 1983 fand Koliusis’ erste Einzelausstellung Fotografie –das Ausschnitthafte, erweiterte Bild im Museum Städtische Galerie im Lenbachhaus, München statt. 1987 folgt eine Installation in der Kunsthalle zu Kiel. Nach einem Japanaufenthalt 1989, und einer Gastdozentur an der Universität Yamaguchi ist er von 1989–92 Dozent an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. In diese Zeit (1989) fällt auch das Projekt für die Documenta IX, „Netz, das die Kunst schützt…“ in Zusammenarbeit mit Jan Hoet. 1992 schließt sich die Gastprofessur an der Gesamthochschule Kassel 1992–93 (Freie Kunst, Bildhauerei) an. Seit 1995 wird sein Werk vermehrt im Umfeld der konkreten Kunst wahrgenommen, u. a. Ausstellungen In Teilen, Stiftung für konkrete Kunst, Reutlingen; Laszlo Moholy Nagy – Idee und Wirkung, Kunsthalle Bielefeld; L’art concret aujourd’hui, Espace de L’Art Concrete, Château de Mouans-Sartoux, Frankreich. Mitte der 1990er Jahre überschreitet sein Werk zunehmend die rein kunstimmanenten Zusammenhänge und greift in gesellschaftliche Bedeutungsräume aus: es entsteht 1996 das erste Bühnenbild, 1999 erhält er den Kunstpreis des „Freundeskreises Artheon“ Gesellschaft für Gegenwartskunst und Kirche (Gesamtwerk).
2005 erhält Koliusis den Architekturpreis „Renault Traffic Award 2005“ für die permanente Installation 50 km/h im Autotunnel unter dem Kunstmuseum Stuttgart und 2012 den 1. Preis im Realisierungswettbewerb zum Gedenkort für die Opfer der Aktion T4 am Geschichtsort Tiergartenstr. 4, Berlin (mit Ursula Wilms und Heinz W. Hallmann; realisiert 2015). Krankenhäuser, Hospize und Büro/Arbeitsräume, Theater zählen zu den Auftragsfeldern, in denen seine Installationen die architektonischen Strukturen und die menschlichen Beziehungen in ortsspezifische Zusammenhänge bringen. Sinnliches Erfahren, geschichtliches Erinnern und gegenwärtiges Reflektieren erzeugen darin vielfältige Horizontverschiebungen.
Seine Arbeiten befinden sich weltweit in privaten und öffentlichen Sammlungen: Japan, Frankreich, USA, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Spanien, Italien, Deutschland, Kanada, Grossbritannien.
2023 | WARUM BLAU Kunstbus Museum Pfalzgalerie, Kaiserlautern, Lichtung |
2022 | Musikhochschule Stuttgart, Blaumoment, Jürgen Essl – Orgel – und Nikolaus Koliusis – Bilder |
2022 | Blaumoment Blaues Haus, Stuttgart |
2022 | Staatsgalerie Stuttgart, HYPERIMAGE |
2022 | Museum Pfalzgalerie, Kaiserlautern, Lichtung |
2021 | von – bis – hier, permanente Installation, Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Aussenbereich |
2021 | Forschungsauftrag „Was macht die Kunst im Klinikum“, zusammen mit Dr. Susanne Ließegang |
2020-2021 | Gläserne Härten, Konkrete Kunst als Medium, Kunstmuseum Reutlingen / konkret |
2019-2020 | An Ort und Stelle, Kunstmuseum Reutlingen / konkret |
2018/19 | BLAU, Konzerte Artist in Residence Stuttgarter Philharmoniker, Liederhalle Stuttgart Konzertreihe |
2017 | Blaubeziehung, Retrospektive, Museum DKM, Duisburg (D) |
2016 | BLAU, Museum DKM, Duisburg (D) |
2015 | GEGENÜBER, Tiergartenstrasse 4, Berlin, Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde (T4) |
2014 | „PLAY THE LIGHT“, Peking |
2014 | „Langsam die Hand vor den Augen öffnen“, Raum der Stille, Stuttgart |
2012 | 1. Preis im Realisierungswettbewerb zum Gedenkort für die Opfer der Aktion T4 am Geschichtsort Tiergartenstr. 4, Berlin (mit Ursula Wilms und Heinz W. Hallmann) |
2005 | Architekturpreis „Renault Traffic Award 2005“ |
2004/05 | Zusammenarbeit mit Uwe Wiczorek, „ZwischenLicht“, Liechtenstein |
1999 | Kunstpreis „Freundeszeichen Artheon“ für das Gesamtwerk |
1996 | Erstes Bühnenbild |
1992-93 | Professur an der Gesamthochschule Kassel |
1992 | Aufenthalt in Australien |
1989 | Documenta IX, Projekt mit Jan Hoet: „Netz, das die Kunst schützt…“ |
1989-92 | Dozent an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart |
1989 | Aufenthalt in Japan, u. a. Gastdozentur an der Universität Yamaguchi |
1980 | Stipendium des Kulturkreises im Bund der Deutschen Industrie |
seit 1979 | Architekturbezogene Projekte |
1978/79 | Aufenthalt in New York, Zusammenarbeit mit John Cage und William Anastasi |
1973–78 | Gastdozent an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Thema: Fotografie im architektonischen Planungsprozess |
1976 | Forschungsprojekt zur Simulationsfotografie an der Universität Stuttgart |
1973–76 | Fotograf in internationalem Architekturbüro, Entwicklung eines Foto-Corporate-Identity-Programms |
1970–73 | Ausbildung zum Fotografen |